“Bei Prävention gibt es weniger ein Erkenntnis- als vielmehr ein Umsetzungsproblem”. Die Ausrichter des hochkarätig besetzten 12. Cardiovascular Disease Prevention International Symposium, das vom 06.-09. Februar 2014 im Fontainebleau Hotel, Miami Beach/Florida stattfand waren sich einig, dass das „Do-How“ und weniger das „Know-How“ der Flaschenhals ist. Prävention müsse zum integralen Bestandteil des Lebensstils werden und einen Beitrag zur Lebensfreude leisten. Nur so könne die erforderliche Nachhaltigkeit von Präventionsmaßnahmen erzielt werden.
Von den eingereichten Abstracts wurde das von der HealthRegion Freiburg konzipierte Konzept START LIVING HEALTHCARE als eines von 6 Themen ausgewählt. So konnte ich das Konzept in meiner Funktion als Geschäftsführer der HealthRegion Freiburg am großen Abschlusstag mit einer Rede und während des Kongresses auf einem Messestand mit persönlichen Erläuterungen präsentieren. Am Besten lässt sich das Konzept beschreiben mit einem Zitat von Thomas von Aquin (1225 – 1274): „Gesundheit ist weniger ein Zustand als eine Haltung, und die gedeiht mit der Freude am Leben.“ Die Freude am Leben reduziert nicht nur die bekannten Risikofaktoren (Blutdruck…), sondern trägt wesentlich zur Integration der gesundheitsrelevanten Verhaltensregeln in den täglichen Alltag bei. Für diese Integration ist ein Coaching und Training beinhaltender Aufenthalt in einer Region abseits des Wohnortes eine große Chance die Vorsätze auch umzusetzen.
Ärzte der ausrichtenden Klinik Baptist Health South Florida haben erkannt, dass der Schlüssel primär in der Prävention zur Erhaltung der Gesundheit liegt und erst in zweiter Linie in der „ Reparaturmedizin“. Vor dem Hintergrund, dass es schon vor langer Zeit in Ländern wie China Ansätze gab, den Arzt nur zu bezahlen, solange der „Patient“ gesund war (bei Krankheit musste der Arzt ohne Bezahlung behandeln, oder sogar zusätzlich etwas bezahlen. Dies hatte zur Folge, dass der Arzt sich bemühte, die Leute gesund zu erhalten.) wundert es nicht, dass Prävention auch in der westlichen Welt zunehmend auch von wirtschaftlichem Nutzen ist. Patienten sind immer mehr bereit in Prävention zu investieren. Darüber hinaus erkennen auch die Unternehmen, dass sich die Gesundheit (besonders die psychosoziale Gesundheit) der Mitarbeiter in der Wissensgesellschaft von heute zum größten Produktivitätshebel entwickelt hat und in dieser Funktion die Informationstechnologie ablöst (>>> Blog zur Kondratieff Theorie).